Rückblende: Möven holten Titel und Medaillen bei Landesmeisterschaften


Von Susanne Granz | Pressereferentin


Bei den MVBN-Meisterschaften haben die Minigolfer des MC „Möve“ Cuxhaven-Sahlenburg ordentlich abgeräumt.

Im ersten Teilabschnitt wurden die Einzeltitel auf den Systemen Beton und Eternit vergeben und darüber hinaus noch die Landesmeister in der Kombi-Wertung im Strokeplay und im Matchplay ermittelt. Auf den beiden ziemlich anspruchsvollen Anlagen des Landesleistungszentrums in Hannover-Mühlenberg waren abwechselnd je vier Runden auf Beton und Eternit zu spielen.

Begleitet von ein paar Schlachtenbummlern waren von den „Möven“ folgende zehn Aktive angereist: Christian Beier, Axel von Holten, Uwe Lorenz, Sigrid Michna, Andrea und Michael Reinicke, Hans-Jürgen Schulz, Jenifer Severloh, Christian Somnitz und Nicole Warnecke.

Oberschiedsrichter Christian Somnitz
Oberschiedsrichter Christian Somnitz

Bot das Wetter an den Trainingstagen noch recht ordentliche Bedingungen, so schlug es am ersten Turniertag nach anfänglicher Sonne recht bald unangenehm um. Zwei nachmittägliche Regenunterbrechungen und stark auffrischender Wind erschwerten das Spielen erheblich. Vor jedem Schlag mussten die Bahnen von herumwehendem Dreck und Laub gesäubert werden. Am frühen Abend musste dann wegen heftiger Sturmböen sogar vor Beenden der dritten Kombirunde unterbrochen werden. „Möve“-Vorsitzender Christian Somnitz hatte als verantwortlicher Oberschiedsrichter ein waches Auge über den ordnungsgemäßen Turnierablauf und die Sicherheit der Spieler. In fast 25 Jahren Minigolf hatte er eine solche Unwetterlage noch nicht erlebt.

 

Dank der Wetterberuhigung ging es am Sonntagmorgen frühzeitig weiter. Nach Absolvieren der vierten Kombirunde standen die Sieger und Platzierten der Einzelmeisterschaften fest.

Axel von Holten beendet seine gute Beton-Runde.
Axel von Holten beendet seine gute Beton-Runde.

Insgesamt waren die „Möve“-Ergebnisse nicht ganz so pralle. In der ersten Kombirunde sahen die „Möven“ auf Beton von 31 bis 39 nur rot und schwarz. Auf Eternit ergänzten dann Michi (tolle 23), Nicole und Andrea (jeweils 24) das Farbenspektrum um grün. Die zweite Kombirunde plätscherte ebenso dahin, wobei Nicole eine weitere 24 und H-J eine tolle 22 aufs Eternit zauberten. Auch in der dritten Kombirunde fiel dreimal grün: Sehr gut Axel mit einer Beton-29, Jenni noch besser mit einer 28 und Andrea mit einer Eternit-21.

Auf dem System Beton gab es für die „Möven“ vier Medaillen. Sigrid Michna holte sich in der Kategorie Sw II (134 Schläge/Schnitt 33,500) mit sieben Schlägen Vorsprung die Goldmedaille und den Titel. Ebenfalls Landesmeisterin wurde Seniorin AK I Nicole Warnecke (125/31,250). Mit nur drei Schlägen mehr landete Andrea Reinicke unglücklich auf dem Bronzerang. Sie musste sich der schlaggleichen Zweitplatzierten Sabine Rudolph aus Wolfsburg im Stechen geschlagen geben. Eine weitere Bronzemedaille sicherte sich bei den Herren Christian Somnitz (123/30,750) mit nur einem einzigen Schlag Rückstand auf Silber. Einen guten vierten Platz erreichten Jenifer Severloh (Sw I) und Michael Reinicke (Sm I), der leider im Stechen die Bronzemedaille verlor. Hans-Jürgen Schulz belegte dahinter Platz fünf, Axel von Holten Platz neun und Christian Beier Platz elf. Senior II Uwe Lorenz wurde ebenfalls Neunter.

Sigrid Michna reinigt die Bahn für ihr Ass.
Sigrid Michna reinigt die Bahn für ihr Ass.
Möven-Nest
Möven-Nest

Im Miniaturgolf auf Eternit holte sich Nicole Warnecke den nächsten Landesmeistertitel. Mit 94 Schlägen und einem Schnitt von 23,500 lag sie zwei Schläge vor Vizemeisterin Andrea Reinicke (96/24,000). Damit haben die beiden ihre Positionen aus dem letzten Jahr getauscht. Jenifer Severloh (114/28,500) belegte Rang fünf, obwohl es gefühlt der vierte Platz war. Sie musste sich der schlaggleichen Konkurrentin aufgrund einer schlechteren zweiten Rundendifferenz (die erste Amplitude war auch noch gleich!) geschlagen geben. Für Sigrid Michna reichte es nur zu Platz fünf. Die Männer waren auf den kleinen Bahnen nicht so erfolgreich. In ihren Kategorien wurden Christian Somnitz Sechster und Hans-Jürgen Schulz Fünfter. Michael Reinicke belegte Rang sieben, Axel von Holten Rang zehn, Christian Beier Rang elf, und Uwe Lorenz wurde Achter.

Neben den Systemtiteln wurden auch noch die Sieger in der Gesamtschlagzahlwertung (Strokeplay) ermittelt. Dies war jedoch nicht mehr in Kategorien unterteilt, sondern lediglich nach Geschlechtern. Die „Möve“-Frauen waren natürlich wieder vorne mit dabei. An der Spitze stand auch hier die Doppel-Systemsiegerin Nicole Warnecke. Mit 219 Gesamtschlägen und einem Schnitt von 27,735 konnte sie auch hier Vereinskollegin Andrea Reinicke (224/28,000) direkt hinter sich auf den Silberplatz verweisen. Jenifer Severloh erlangte Platz sieben und Sigrid Michna belegte Rang neun. Für die Männer gab es bezogen auf die Gesamtergebnisse keinen Blumentopf zu gewinnen. Sie belegten unter den 37 angetretenen Spielern die Plätze 12 (Christian Somnitz), 15 (Hans-Jürgen Schulz), 18 (Michael Reinicke), 27 (Axel von Holten), 29 (Uwe Lorenz) und 31 (Christian Beier).

Für das 2014 neu eingeführte Kombinationsfinale im Matchplay konnten sich nach den vier Kombi-Vorrunden alle zehn teilnehmenden „Möven“ qualifizieren. Dabei wurde ebenfalls unabhängig von der jeweiligen Alterskategorie lediglich in Frauen und Männer unterschieden. Es wurde im K.O.-Modus gegeneinander auf je neun Eternit- und Betonbahnen gespielt. Hierbei traten die Besten gegen die Schlechtesten, die Zweitbesten gegen die Vorletzten an, usw. Für die jeweils gewonnene Bahn gab es unabhängig von der Anzahl der Schläge einen Punkt, bei unentschieden kriegte keiner einen Punkt.

In der Herrenkonkurrenz begannen die 32 Qualifizierten in der ersten Runde mit dem 16tel-Finale. Hier wurde ordentlich gesiebt. Uwe Lorenz schied gegen den Doppel-Landesmeister Dirk Otten aus Salzgitter mit 1:5 aus. Christian Beier unterlag Marco Heinisch vom BGC Bad Nenndorf mit 0:4. Christian Somnitz schied mit 1:3 gegen Markus Rath vom SV Gebhardshagen ebenfalls aus. Genauso erging es Axel von Holten, der mit 4:6 gegen Kevin Neumann vom BGC Wolfsburg den Kürzeren zog. Richtig spannend ging es im vereinsinternen Duell zwischen Michael Reinicke und Hans-Jürgen Schulz zu. Nach längerer Führung durch Michi schaffte H-J schließlich den Ausgleich. Da beide die Runde konstant zuende brachten, ging es wieder von vorne los mit Sudden Death im Stechen. Am Töter machte Michi eine 2 vor und H-J kullerte ebenfalls eine 2. An der Bodenwelle fielen erneut zwei Zweien. Der Blitz brachte die Entscheidung: Michi legte ein Ass vor und H-J machte den Fehler. Damit zog Michi Reinicke mit 4:6 ins Achtelfinale ein. Hier unterlag er dann Marco Heinisch mit 3:5.

Wo für die Cuxhavener Männer das Matchplay dann vorbei war, ging es für die Damen erst richtig los. Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl stiegen die 16 Qualifizierten erst im Achtelfinale in den Wettbewerb ein. Sigrid Michna lieferte sich ein hartes Duell mit ihrer Gegnerin, der späteren Vize-Meisterin Barbara Weigang vom BGC Hannover. Und auch hier reichten die 18 Bahnen nicht aus. Im Stechen unterlag Siggi dann knapp mit 5:6. Die drei Seniorinnen AK I marschierten recht locker ins Viertelfinale. Andrea Reinicke schlug Viola Piper vom SV Gebhardshagen mit 5:2. Nicole Warnecke schaltete ihre Spielpartnerin Sabine Neumann vom BGC Wolfsburg deutlich mit 7:1 aus. Und auch Jenifer Severloh kam mit sehr sicheren 9:2 gegen Sylvia Nolte vom SC Bad Münder in die nächste Runde.

Möve-Viertelfinal-Duell: Jenifer Severloh (l.) und Andrea Reinicke.
Möve-Viertelfinal-Duell: Jenifer Severloh (l.) und Andrea Reinicke.

Dort im Viertelfinale kam dann überraschenderweise schon das Aus für Nicole, die mit 1:5 diesmal deutlich gegen Heimspielerin Barbara Weigang unterlag. Mit Andrea gegen Jenni gab es das nächste spannende Vereinsduell. Jenni, die bei der Senioren-DM in Trappenkamp kürzlich gegen Nicole im Viertelfinale nach hartem Kampf ausgeschieden war, machte es Andrea richtig schwer. Unerschrocken und hochkonzentriert zog sie ihren Striemel durch. Andreas Führung wurde ihr erst vier Bahnen vor Schluss von Jenni abgenommen. Nach Ausgleich und einer kurzen Führungsübernahme durch Jenni stand es nach dem Teller ausgeglichen 5:5. Auch Mittelhügel und Töter blieben unentschieden. Damit hieß es auch für die Beiden Sudden Death. Zwei Bahnen später war das Stechen entschieden: Andrea machte an der Bodenwelle einen Fehler vor, den Jenni kontern konnte, und somit stand sie ein wenig überraschend unversehens im Halbfinale.

Nicole Warnecke (l.) und Jenifer Severloh
Nicole Warnecke (l.) und Jenifer Severloh

Und ihr „guter Lauf“ ging weiter. Trotz vieler unentschiedener Bahnen konnte sie gegen Heimspielerin Helga Scharnhorst nach und nach punkten. Das hatte die nächste große Überraschung zur Folge: Mit 4:1 zog Jenni ins Finale ein. Damit war ihr eine Medaille sicher.

Hier traf sie auf die nächste Heimspielerin, Barbara Weigang, die bereits Siggi und Nicole ausgeschaltet hatte. Die Beiden begannen auf Beton. Hier hatte Jenni das Quäntchen mehr Glück oder Können auf dem Schläger,  und so stand es zum Systemwechsel 3:2 für unsere „Möve“. Auf Eternit konnte Barbara dann aufholen. Bis zur letzten Bahn mussten die beiden sich durch- und bekämpfen. Nach 3:3 und 4:4 ertönte dann beim 5:4 der Mövenjubel. Jenifer Severloh holte sich verdient und überglücklich Goldmedaille und Titel in der Kombiwertung. Das war ihr bisher größter Erfolg bei einer Landesmeisterschaft. Obwohl sie teilweise mit ihren Ergebnissen selber nicht ganz zufrieden war, so erfüllte es sie mit großem Stolz, grade im Matchplay ihren landesweit hochkarätigen Gegnerinnen Paroli geboten zu haben.

Im zweiten, deutlich kleineren Teilabschnitt wurden im Rahmen der MVBN-Filzmeisterschaften die letzten Titel in dieser Saison vergeben. Auf der einzigen Filzanlage Niedersachsens in Bad Münder traten insgesamt 43 Minigolfer an, um auf diesem selten und auch schwer zu spielenden Bahnenbelag ihre Meister zu ermitteln.

Hierfür hatten sich sieben „Möven“ qualifiziert. Am ersten Turniertag sollten zwei Runden gespielt werden. Vier Regenunterbrechungen machten sowohl einen zügigen Ablauf als auch teilweise die gewünschten guten Ergebnisse zunichte. Am zweiten Tag musste dann ordentlich rangeklotzt werden. Galt es doch, drei weitere Vorrunden sowie bei entsprechender Qualifikation auch noch eine Endrunde zu absolvieren.

Die drei „Möve“-Männer spielten nicht nur ihrer Form, sondern auch der Konkurrenz hinterher. Michael Reinicke (7.) und Hans-Jürgen Schulz (8.) belegten mit ihren unzureichenden Leistungen in der Kategorie Sm I die beiden letzten Plätze. Uwe Lorenz (Sm II) konnte zwar eine Top-Runde aufweisen, aber insgesamt blieb er weit unter den Erwartungen und wurde Achter von elf Teilnehmern. Mit solchen Ergebnissen war für keinen der Männer an das Erreichen der Endrunde zu denken.

Die vier „Möve“-Frauen haben – mal wieder – alle Erwartungen erfüllt und die Minigolf-Kohlen aus dem Feuer geholt. Sigrid Michna (Sw II) spielte in den Vorrunden zwar recht durchwachsen von grün bis schwarz, biss sich aber bis ins Finale durch und riss es dort mit einer grünen Runde noch raus. Auch im erforderlichen Stechen um Platz zwei hatte sie das bessere Ende für sich und holte sich mit 232 Schlägen und einem Schnitt von 38,667 wie im vergangenen Jahr den Landes-Vizetitel auf Filz. In der AK I der Seniorinnen machten die drei „Möven“ das Finale unter sich aus. Jenifer Severloh spielte in den Vorrunden mit einer Rundendifferenz von 16 extrem hoch-tief und haute sogar eine „blaue 29“ raus. Damit kam sie auch ins Finale und holte sich dort den dritten Platz (227/37,833). Nicole Warnecke war nicht ganz so im Tritt und spielte insgesamt drei gute und drei mittelprächtige Runden, was ihr am Ende des Tages aber zum Vizetitel reichte (209/34,833). Andrea Reinicke, die sich nach ihrem saisonalen Formtief mit dem DM-Titel auf Eternit zurückgemeldet hatte, zeigte sich auch hier wiedererstarkt. Mit sechs hervorragenden Runden (5 x grün plus eine „blaue 26“) ließ sie keinen Zweifel aufkommen, wessen „Wohnzimmer“ diese Filzanlage ist und wer sich mit dem Landesmeistertitel schmücken möchte. Den hat sie sich souverän mit 183 Schlägen und einem Schnitt von 30,500, was dem zweitbesten Turnierergebnis entspricht, erkämpft.

Der MC „Möve“ Cuxhaven-Sahlenburg freute sich mit den Platzierten über insgesamt dreizehn Medaillen und sechs Landes-Meistertitel auf den unterschiedlichen Systemen.

Fotos: Christian Beier