Die ganz „normalen“ Leiden eines DM-Online-Ergebnisdienst-Nutzers

Das Unheil am Labyrinth (Foto: HMC Büttgen)
Das Unheil am Labyrinth (Foto: HMC Büttgen)
Es ist Donnerstag, der 28. August und somit der erste Spieltag bei den Deutschen Meisterschaften System Eternit in Büttgen – und fünf „Möven“ sind natürlich auch gen Westen geflogen.
„Back to the roots“ ist Andrea Reinicke, deren Minigolfkarriere in Wuppertal begann, mit dabei Ehemann Michael sowie Wolfgang Müller und Detlef „Blacky“ Schwarz. Sie zusammen bilden auch das Seniorenteam MC „Möve“ Cuxhaven-Sahlenburg. Als Einzelspielerin ist Anke Willenbockel mit von der Partie.

Für mich heißt es früher als sonst aus dem Bett zu kriechen. Laptop starten, auf die DMV-Seite zu gehen und die Live-Ergebnisse anzuklicken. Pünktlich um 8.00 Uhr, hat „Obermöve“ und in Büttgen oberster Gesetzeshüter über die Regeln des Minigolfsports, Christian Somnitz, das Geschehen für die nächsten drei Tage angepfiffen.

Langsam trudeln die ersten Ergebnisse ein. Von grün gleich einer 20 bis schwarz gleich einer 35 ist alles dabei. Wolfgang scheint seine Nerven gut im Griff zu haben, mit einer 27 liegt er im Mittelfeld. Schnell klicke ich einmal seinen Namen an und schon erscheinen seine Einzelergebnisse. Schade, die vier am Mittelhügel!

Nun kommt Michi ins Ziel! Eine 29! Das sind ein paar Schläge zu viel, denk ich – aber nach einer drei an Bahn 2, der Schleife zeigt er sich gut erholt und zieht (fast) durch. Leider folgen dann noch zwei Dreier an den Stäben und an der Niere. Aber schließlich ist nach Runde 1 noch nichts verloren. 

Na, gleich muss das erste Resultat von Andrea auf dem Monitor erscheinen. Was spielt unsere Europameisterin, wie hat sie die Anlage im Griff? Auwei – eine 29! Ich trau meinen Augen nicht!! Was ist passiert?? Mit einem Klick auf ihr Anzeigenfeld erscheint eine 6 an Bahn 18 – dem Labyrinth. Die Heide brennt!! Ich sehe es genau vor mir, nach Schlag zwei der Griff zur Trinkflasche, noch einmal nach Schlag vier, die Flasche fliegt. Sechs! Wie kann man trösten? Aus der Ferne – aus der Nähe?? Aber Andrea wäre nicht Andrea, wenn … wie lautet der Spruch: „Nur die Harten kommen in den Garten!“

Die 29 scheint heute ein „Möve“ Ergebnis zu sein. Auch Blacky hat diese vermaledeite Zahl auf dem Protokoll stehen. Nun ist erst einmal Pause, die anderen sind dran. Langsam geht der Puls wieder auf normal.

Ein Blick zur Uhr zeigt, es könnte wieder eine „Möve“ ins Ziel kommen. Richtig, da erscheint schon hinter dem Namen Müller eine 29! Ist denn heute alles verrückt, hat die Zahl eine magische Bedeutung? Es scheint so. Wen wundert es noch, dass auch hinter Reinicke, Michael wieder eine 29 erscheint?? Aber bitte, nicht noch einmal bei Andrea!!! Langsam steigt der Puls wieder an. Schade, dass man nicht auf Zwischenergebnisse klicken kann (das geht ja nur wenn Handys im Einsatz sind). Die Spannung steigt. Da, hinter Reinicke, Andrea steht eine 18!!! Ich bin fassungslos, mal so eben 11 Schlag gelassen und bis zum Schluss (Labyrinth) die Nerven behalten. Eine ganz tolle Leistung, eben meisterlich! Und um das Farbenspiel (Gott sei Dank nur fast) vollständig zu machen, spielt Detlef eine 24! Eine richtig gute Sache bei seiner ersten Deutschen!

Irgendwie bin ich durch die 18 immer noch auf 180! Muss erst einmal runterkommen, ob Hausarbeit hilft??

Vielleicht aber ein Blick auf die anderen MVBN-Ergebnisse. Wir Niedersachsen sind ja wieder reichlich in NRW vertreten. Ich stelle fest: Gemischtwaren! Es gab deutlich eine Einspielrunde, aber nun scheint es voran zu gehen.

Inzwischen läuft die letzte Runde des Tages. Die „Möven“ liegen als Mannschaft auf dem sechsten Rang. Da, die ersten Ergebnisse des dritten Durchganges werden angezeigt. Gleich muss auch Wolfgangs kommen, spielt er doch in der dritten Paarung. Richtig, da steht es: Wolfgang Müller 22! Na, das ist doch super, ab Bahn neun nur noch Asse – das ist Klasse!

Ein wenig Geduld noch, gleich kommt Michi! Eine 22! Wird das die neue magische Zahl? Schön wär es! Nein, es kommt noch besser. Eine blaue (19) Andrea zeichnet ihr Protokoll ab, nur die „Stäbe“ haben die erneute fehlerfreie Runde verwehrt. Aber was soll´s!

Das bedeutet, zumindest für den heutigen Tag, die beste Mannschaftsrunde haben die „Möven“ mit 63 gespielt. Hut ab!!! Blacky vervollständigt das prima Bild mit einer 25.

In der Damen-Kategorie hat sich Anke nach einer 26-er Einspielrunde mit einer 22 und 23 aussichtsreich nach vorne gearbeitet.

Damit ist der erste Tag beendet und ich als DM-Online-Ergebnisdienst-Nutzer brauche eine Ruhepause, das ist ja schlimmer als selbst auf dem Platz zu stehen!

Birgit Stiebeling