Am Mittwoch war es dann endlich soweit. Nach einer Woche Training auf den beiden Anlagen in Murnau galt es nun, die oft wiederholten Schläge ins Turnier umzusetzen. Bereits um 5.00 Uhr klingelte der Wecker, um 6.30 Uhr war Trainingsbeginn und um 8.00 Uhr wurde es ernst. Nach ausgenutzter Einspielzeit stimmte sich das deutsche Team im altbewährten Kreis auf die Meisterschaft ein, Karl-Heinz beginnt mit dem Schlachtruf und das Team unterstützt ihn dabei. "Wer räumt die Pokale ab... Wer scho die Deitschen, wer macht hier denn alles platt...Wer scho die Deitschen, wer ist hier die number one... Wer scho die Deitschen".
Die Senioren beginnen auf Beton, die Seniorinnen auf Eternit. Andrea bringt den Zug vorn ins Rollen, was ihr mit einer guten 22 auch gelang. Gefolgt von Nicole mit einer 23 und Alice Kobisch, die wie Andrea 22 spielt. Damit übernimmt das deutsche Team die Führung vor überraschend starken Finninnen und den Seniorinnen aus Österreich. Die ebenfalls zu den Favoritinnen zählenden Schweden starteten schwach ins Turnier. Auf Beton begannen Andrea und Nicole mit 32 bzw. 30, doch auch bei den Konkurrentinnen lief es noch nicht so gut, so dass die Führung nicht in Gefahr war. Nach einer weiteren Kombirunde war der erste Tag abgeschlossen und das deutsche Team führte mit lediglich 5 Schlägen vor Schweden, die sich kontinuierlich gesteigert hatten. Dahinter lag Österreich, so dass die "üblichen Verdächtigen" wieder vorn waren. Es würde also kein Selbstläufer werden das angestrebte Gold auch tatsächlich um den Hals hängen zu haben. Auch die Senioren lagen nach dem 1. Tag vorn und das schon recht komfortabel.
Jetzt galt es also am zweiten Tag den Vorsprung zu sichern, bzw. auszubauen, um gar nicht mehr in Bedrängnis zu kommen. Wieder brachte Andrea mit einer 22 den "Zug ins Rollen", Nicole startete mit einer 23 in den zweiten Tag und Alice Kobisch brachte mit einer 21 eine tolle 66er Mannschaftsrunde nach Hause. Auch auf Beton steigerten sich die deutschen Seniorinnen, so dass sie den Vorsprung beständig ausbauten, bis auf beruhigende 21 Schläge vor der letzten Betonrunde. Trotzdem gaben sie in der letzten Runde nochmals Gas, denn auch im Einzel waren ja schließlich alle Deutschen gut im Rennen. Mit 79 Schlägen und der besten Betonrunde des Turnieres verteidigten die deutschen Seniorinnen den Titel und wurden wiederum
MANNSCHAFTSEUROPAMEISTERINNEN
Den zweiten Platz belegten die schwedischen Seniorinnen, die sich mit Österreich einen spannenden Kampf um Platz 2 lieferten. Herzlichen Glückwunsch auch an diese Teams. Die überraschend stark beginnenden Finninnen konnten das Niveau nicht halten und rutschten auf den 6. Platz ab.
Auch die deutschen Senioren ließen nichts mehr anbrennen und sicherten sich ebenfalls den Titel, so dass der Große Traum vom
DOPPELGOLD
in Erfüllung gegangen war. Für diesen Fall hatte der Bundestrainer Uwe Tusch extra T-Shirts anfertigen lassen, wie sie die "Großen" in anderen Sportarten auch tragen. Mutig war es schon, doch es scheint, er hat uns eine Menge zugetraut und wir haben es bestätigt.
Nun gilt es morgen im Einzelwettbewerb weiterhin auf hohem Niveau zu spielen und so weit wie möglich nach vorn zu kommen. Am Ende der Vorrunden führt mit Andrea Reinicke tatsächlich eine Möve das Feld an. Doch noch ist nichts gewonnen, es gilt zunächst in einer Kombirunde die Teilnahme an der Finalrunde zu sichern. Und da es auch "nur" 6 Schlag Unterschied bis zum Cut sind, müssen also zwei ordentliche Runden her. Auch die zweite Möve Nicole Warnecke liegt auf dem vierten Platz aussichtsreich um Medaillen und Titel im Rennen. Alice Kobisch als 3. und Silvia Haller als 8. komplettieren das gute deutsche Ergebnis der Seniorinnen.